Artikel: Von der Überzeugung zur Umsetzung: Klein- und Kleinstunternehmen machen einen Unterschied! Im Gespräch mit Zurich Bezirksdirektor Jürgen Rohm
Rohm ist nicht nur ein engagierter Unternehmer, sondern auch ein Mensch, der seine Verantwortung in der Region wahrnimmt. Erst kürzlich war das Stadtmarketing Karlstadt bei ihm, um seine Arbeit zu dokumentieren. Was viele als „grünes Imagepolieren“ abtun könnten, ist bei Rohm tief verwurzelte Überzeugung. Bereits in zweiter Generation führt er die Zurich Versicherungsagentur Karlstadt und macht häufiger in der Regional-Presse von sich reden. Sei es durch die Teilnahme und Sponsoring von Veranstaltungen vor Ort, oder durch das Initiieren seines lokalen Klimawaldes.
Nachhaltigkeit vor Ort erleben – der Klimawald Karlstadt
Auf 40.000qm früherer Ackerfläche werden seit dem Start 2021 in Kooperation mit der Stadt Karlstadt und dem Forstamt, klimaresistente Baumarten angepflanzt. Im Gegensatz zu Projekten in fernen Ländern ist dieser Wald lokal vor Ort in Deutschland und jederzeit besuchbar. Jeder kann Teil des Klimawaldes werden: durch beliebige Spenden von Privatpersonen, Firmen oder Stiftungen. Das ermöglicht es den Menschen vor Ort, die Auswirkungen des Klimawandels, wie die Folgen der Hitzesommer der letzten Jahre, hautnah zu erleben. Diese unmittelbare Erfahrung ist ein wertvolles Werkzeug, um das Bewusstsein für den Klimaschutz zu schärfen.
Nachhaltige Mobilität im Alltag
Jürgen Rohm führt nicht nur ein Unternehmen, sondern lebt seine Prinzipien auch persönlich. Obwohl er selbst jahrelang die Möglichkeit nutzte in einem repräsentativen Fahrzeug vorzufahren, und sich in der Tiefgarage neben all die anderen stattlichen Autos zu parken, setzt er mittlerweile auf den E-Smart. Dieser ist dank seines geringen Gewichts, nicht nur effizienter, sondern spiegelt auch seine Überzeugung wider, dass Nachhaltigkeit kein Verzicht sein muss. Noch heute lacht er darüber, dass sein Umfeld nach der Umstellung glaubte, die abgeschaffte E-Klasse stehe noch in der Garage zum heimlichen Privatvergnügen.
Strecken über 100km reist Rohm mit der Bahn und nutzt für die letzte Meile ein Leih-Fahrrad oder andere Formen der Mikromobilität. Als Bahn-Vielfahrer hat er nicht nur zahlreiche Geschichten gesammelt, sondern auch positive Erfahrungen gemacht. Er genießt die Zeit im Zug, um zu arbeiten und den Service zu nutzen. Mit einer BahnCard 25 1. Klasse und dem Super Sparpreis reist er oft schon günstiger, als nur die im Vergleich anfallenden Parkgebühren eines Hotelparkhauses.
Bei einer seiner halbjährlichen Tagungen hat er es bereits geschafft, diese auf ein Online-Format umzustellen. Diese Umstellung spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern setzt auch ein starkes Zeichen für die Bedeutung nachhaltiger Mobilität.
Obwohl sein Unternehmen klein und ländlich angesiedelt ist, macht Rohm nachhaltige Mobilität zu einem wichtigen Thema. Bei der letzten Ausschreibung hat er die Erreichbarkeit seines Standorts und die angebotenen Mobilitätsbenefits hervorgehoben. Für Kunden und Mitarbeitende gibt es zwei Schnellade- und Abstellmöglichkeiten für Räder & Co. Er freut sich außerdem, wenn seine Mitarbeitenden die BahnCard auch privat nutzen können.
Engagement als Unternehmensphilosophie – Nachhaltigkeit als Alleinstellungsmerkmal
Seine Mission, nachhaltige Entscheidungen auch persönlich sichtbar zu machen, begann 2018/2019, inspiriert durch die Nachhaltigkeitsstrategie der Zurich Group. Für Rohm ist es eine Selbstverständlichkeit, diese Philosophie auch als Botschafter zu vertreten. Den Bedenkenträgern hält er gern die Fakten unter die Nase. Er hat die Umstellung der Mobilität, und weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen durch staatliche Förderung unterstützen lassen. Spart jetzt deutlich Kosten und erzählt seine Botschaft beruflich wie privat überzeugt weiter.
Kunden schätzen sein Engagement, gerade sein Klimawald-Projekt hat seine Bekanntheit deutlich gesteigert: So wurde er bereits mehrfach auf der Straße auf den Zustand der Bäume angesprochen.
Rohm ist überzeugt, dass sein Engagement bei vielen Menschen ein Umdenken bewirkt. Sein Wunsch ist es, dass mehr Menschen aus ihrer Komfortzone herauskommen. Die Botschaft ist klar: Auch kleine Unternehmen können einen Unterschied machen. „Einfach mal machen“ lautet sein Motto, denn viele kleine Schritte führen in der Summe zu großen Veränderungen. Diese Strategie wurde 2022 mit der Auszeichnung „nachhaltiger Vermittlerbetrieb“ vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. gewürdigt.
Jürgen Rohm weiß, dass der Übergang zu nachhaltigen Lösungen Energie und Kapital erfordert, ist aber gleichzeitig überzeugt, dass sich das langfristig auszahlt. Für ihn ist klar: “Einmal die Entscheidung getroffen, lebt es sich leichter und grüner.” Er versteht nicht, warum so viele zögern und dringend notwendige Veränderungen aufschieben.
Obwohl er im letzten Jahr bei der Preisverleihung der CMC in Berlin leer ausging, bleibt Rohm optimistisch. Vielleicht klappt es ja dieses Jahr.