Artikel: Mit Mobilitätslotto den CO2-Fußabdruck reduzieren
Mittleres Unternehmen
Unternehmen/Institution:
Sport Conrad GmbH
Kategorie:
Pendelfahrten
Mobilitätsbudget:
Nein
Teilnehmende:
Monatlich 40 Teilnehmende von insgesamt 200 Mitarbeitenden
Zeitraum:
- jährlicher Aktionszeitraum vom 01.04. bis 31.10.
- monatliche Teilnahme und monatliche Gewinn-Auslosung
- die Maßnahme wurde 2019 erstmals initiiert und läuft seither jährlich - auch 2020 eingeschränkt während der Corona-Lockdown-Monate
Beschreibung:
Mobilitätslotto bei Sport Conrad - bei Sport Conrad fällt das tägliche Pendeln ins Gewicht. In unserer Klimabilanz macht das Pendeln 14 Prozent aus (Geschäftsjahr 2019).
Um alle Mitarbeitenden zu motivieren, das Auto öfters stehen zu lassen, gibt es bei Sport Conrad in den Sommermonaten das sogenannte Mobilitätslotto. Von April bis Oktober heißt es: zu Fuß, mit dem Bike, mit der Bahn oder mit der Fahrgemeinschaft! Wer mindestens fünf Mal pro Monat aufs Auto verzichtet, hat die Chance auf hochwertige Sachpreise.
Bei unserem Mobilitätslotto geht es darum das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen und gemeinsam so viele Emissionen wie möglich aus dem Pendelverkehr zu vermeiden. In unserer monatlichen Verlosung werden die vier Kategorien Radfahrer, Fußgänger, öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften gewertet. Vorausgesetzt die Teilnehmenden nutzen diese Alternativen mindestens fünfmal im Monat. Zu gewinnen gibt es Sachpreise oder Aktionsgutscheine – auf jeden Fall individuell abgestimmt auf den oder die jeweilige Gewinner:in.
JobRad – mieten statt kaufen
Übrigens haben unsere Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, ein Rad ihrer Wahl zu mieten. Als Händler kooperieren wir mit JobRad. Nach drei Jahren kann das Bike günstiger gekauft oder einfach zurückgegeben werden. Also unterstützen wir auch so unser Team, das Auto öfter mal stehen zu lassen und mit dem neuen Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Und kleiner Benefit: Helme und Ausrüstung können vergünstigt gekauft werden.
Veränderung:
Beat last year
Unser Ziel ist es, so umweltfreundlich wie möglich zu pendeln. Und natürlich, dass jedes Jahr mehr Kolleg:innen mitmachen und wir uns so jedes Jahr steigern. Unser fleißigster Kollege fährt mehrmals pro Woche eine einfache Strecke von über 50 Kilometer mit dem Fahrrad - bei fast jedem Wetter.
2019 wurden insgesamt 4.444 Kilometer mit dem Rad, 160 Kilometer zu Fuß und knapp 4.500 Kilometer mit den Öffis auf dem Arbeitsweg zurückgelegt.
2020 – wir ziehen beschämt unseren Hut – haben wir es mit der Dokumentation nicht so ganz genau genommen und einfach „nur“ monatlich verlost.
2021 haben wir wieder genau notiert: insgesamt kamen 12.000 Kilometer zu Fuß, per Bike oder den Öffentlichen zusammen. Plus unsere erste Fahrgemeinschaft: drei Kollegen, die täglich 60 Kilometer pendeln.
2022 gab es einen richtigen Sprung bei der Teilnahme – oder bei der Genauigkeit der monatlichen Dokumentation: insgesamt kamen etwa 40.000 geradelte, marschierte, sowie in Fahrgemeinschaft oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gependelte Kilometer zusammen.
Highlights:
Wir haben uns kein kleineres Ziel gesetzt als der nachhaltigste Outdoor-Händler im alpinen Raum mit alpinen Produkten zu sein. Weil wir als Unternehmen unseren Beitrag leisten möchten, um das rasende Fortschreiten des Klimawandels zu bremsen.
Wie dramatisch die Folgen werden können, zeigt der aktuelle Bericht des Weltklimarats (IPCC): Wenn die mittlere globale Temperatur gegenüber dem vorindustriellen Niveau über die im Pariser Klimavertrag vereinbarte Marke von 1,5 Grad ansteigt – was vermutlich im nächsten Jahrzehnt passieren wird - würden Kipppunkte und Dominoeffekte im Klimasystem wahrscheinlicher. Ohne gemeinsame und rasche globale Maßnahmen werde sich das Zeitfenster, um eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen, schnell schließen.
Unser Weg:
Der Sport Conrad Mountain Path - Gemeinsam mit der Vaude Academy haben wir in drei Workshops unsere Nachhaltigkeits-Roadmap, unseren „Sport Conrad Mountain Path“ erarbeitet. Ein wichtiger Baustein: Unser CO2-Fußabdruck, den wir ebenfalls mit professioneller Hilfe einer externen Beratung erfasst und bilanziert haben. Bis Ende 2030 werden wir unseren CO2-Fußabdruck im Vergleich zum Basisjahr 2019 enorm reduzieren (in Scope 1 und 2 um 70 %, in Scope 3 um 50 %) – das bedeutet, einsparen, wo es im Geschäftsbetrieb nur geht.
Beispielsweise: Ökostromverbrauch, Verpackungsmaterialien und Druckaufträge reduzieren, Abfälle vermeiden, Ressourcen in den Kreislauf zurückführen, unsere Standorte nach Umweltschutzkriterien modernisieren und eigenen Strom über PV-Anlagen erzeugen. Zudem werden wir unsere Lieferanten überprüfen und stärker in die Verantwortung nehmen. Und wir werden unser Sortiment über nachhaltige Produkte ausrichten: Bei Bekleidung, Schuhen und Softgoods sind wir bereits auf einem guten Weg. Bei Hartware wie Ski, Snowboards und Bindungen steht die Industrie noch am Anfang. Aber wir werden unseren Einfluss als Händler wahrnehmen und unsere Anforderungen klarstellen. Gemeinsam mit der Branche und mit unseren Kund:innen möchten wir Probleme lösen, die über unseren eigentlichen Handlungsbereich hinausgehen und dazu beitragen, unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.
Wir haben die Verantwortung - Bereits 2018 haben wir unsere Nachhaltigkeitsinitiative WIR DENKEN UM (WDU) gestartet und mit unserem Sommerkatalog 2019 veröffentlicht. Für uns bedeutet „umdenken“ konventionelle Pfade zu verlassen und eine neue Route einzuschlagen. Aus Überzeugung, mehr für unsere Heimat und unsere Zukunft tun zu wollen, wurde eine Aufgabe, die uns stärker fordert je länger wir uns damit beschäftigen. Wenn wir den Klimawandel aufhalten, unsere (Berg-)Welt bewahren und weltweit die Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern wollen, müssen wir jetzt handeln. Ein erster Schritt: Unser WIR DENKEN UM Label, mit dem wir verantwortungsvolle Marken und Unternehmen auszeichnen. 2021 haben wir den Bewertungsprozess verschärft und unser Portfolio an 350 Marken abgeklopft. Gut 100 haben sich qualifiziert. Aber das alleine reicht nicht. Es braucht überzeugte Menschen, die diese anspruchsvollere Tour freudig mitgehen: Unsere Geschäftspartner:innen, unsere Kund:innen und unsere Mitarbeiter:innen, mit denen wir zusammen umdenken – und jeden Tag gemeinsam einen Beitrag leisten.
Wir haben die Verantwortung! Für eine intakte Umwelt, unser menschliches Miteinander und für das Erbe, das wir der nächsten Generation hinterlassen. Wir! Niemand sonst. Aber wir haben auch die Wahl. Unser Konsumverhalten, unsere Reisegewohnheiten, unser Essen, unsere Politik – wir haben immer die Wahl. Und genau jetzt ist der richtige Moment, das Richtige zu tun. Es bleibt nämlich keine Zeit zu warten, bis die Politik unser Verhalten per Gesetz ändert. Wir müssen raus aus unserer Komfortzone: Fahrrad statt Auto. Bahn statt Kurzstreckenflug. Vegetarische Schmankerl statt Steak. Die liebgewonnene Skijacke reparieren, bevor sie achtlos im Müll landet. Oder die Laufschuhe ein paar Kilometer länger tragen. Hand aufs Herz, nichts davon tut weh und skizziert, dass wir alle unseren Beitrag leisten können.